In letzter Zeit werden die beiden Begriffe „eSports“ und „Gaming“ immer öfter verwendet. Aber was ist denn da genau der Unterschied? Und gibt es da überhaupt einen Unterschied? Sind das nicht eh die gleichen Leute bzw. Sportler, wie sie – für mich erstmal unverständlicherweise – genannt werden? Um den Unterschied besser zu verstehen, sollte man sich erstmal mit den Definitionen vertraut machen.
Was ist Gaming?
Plump gesagt ist „Gaming“ das physische Spielen von Videospielen. „Meine Mama spielt doch aber auch Candy Crush am Handy. Ist sie dann auch schon eine Gamerin?“ – Nein das ist nicht so. Gamer spielen eine Reihe von Videospielen, die man alleine oder im Multiplayer spielen kann. Wichtig sind hier Elemente des Wettbewerbs und sie verbringen deutlich mehr Zeit beim „spielen“ als die Mama mit Candy Crush.
Was ist eSports?
eSports lässt sich von „Electronic Sports“ ableiten und ist auch bekannt als „professionelles Gaming“ oder „wettbewerbsfähiges Gaming“. eSport wird auch bezeichnet als „wettbewerbsfähiges Spielen von Computer- oder Videospielen im Einzel- oder Mehrspielermodus“. Das Ganze läuft über bestimmte Online-Multiplayer-Videospielplattformen. Zu den wichtigsten Multiplayer-Spielen zählen beispielsweise DOTA 2, Call of Duty und League of Legends. Neben dem Mehrspielermodus gibt es auch Einzel-Strategiespiele wie z.B. Hearthstone und Starcraft 2. Besonders hervorzuheben ist der hohe Preispool im eSports, der sich auf $1 Millionen – 100$ Millionen, je nach Event, beläuft.
eSportler vs. Gamer
Am Einfachsten ist es, einen Vergleich mit dem traditionellen Sport zu ziehen. Heutzutage ist jeder in der Lage, sich einen Fußball zu schnappen und mit Freunden eine Runde zu kicken. Das ist Vergleichbar mit einem Gamer, der 2-3 Stunden am Tag vorm PC sitzt und Videospiele spielt. Ein professioneller Fußballer verbringt deutlich mehr Zeit pro Tag damit zu trainieren. Inbegriffen sind hier neben Mannschaftstraining auch Athletik-, Krafttrainingseinheiten und Regenerationsmaßnahmen. 2-3 Stunden am Tag wären für ihn sozusagen lediglich das Aufwärmen. So unterscheidet sich also der eSportler auch vom Gamer. Ein professioneller eSportler verbringt 10-15 Stunden pro Tag damit sein Handwerk zu perfektionieren.
Allgemein ist zu sagen, dass die Unterschiede zwischen „Gaming“ und „eSports“ sehr klein, aber vor allem aufgrund der Zielgruppe für die Erstellung von Marketingkampagnen von großer Bedeutung sind. eSports ist immer Gaming, aber Gaming ist nicht immer eSports. Grundsätzlich sollte man das Handwerk von eSportlern nicht unterschätzen. eSport bringt enorme geistige Anforderungen hinsichtlich stundenlanger Konzentration und komplizierter Augen-Hand-Koordination mit sich. Einige sagen sogar, dass eSportler teilweise härter und länger arbeiten und trainieren als Sportler aus traditionellen Sportarten.
eSports ist heute schon ein Milliardenmarkt und verspricht starke Entwicklungen in den nächsten Jahren. Für Sponsoren gibt es im eSport-Markt eine Reihe von Erscheinungsformen, die teilweise sogar sehr ähnlich zum traditionellen Sport sind. Der Unterschied ist jedoch, dass eSports noch nicht so durchvermarktet ist und zudem ein eigenständiger Markt ist. Das bedeutet konkret für Sponsoren, dass sie besser wahrgenommen werden können und in einem sehr sympathischen Licht dargestellt werden. Um im eSports aktiv zu werden müssen Unternehmen Investitionen in Höhen, die vergleichbar mit Zweit- und Drittliga-Fußball sind, in die Hand nehmen.